Ein Gebirge mit dem Mountainbike zu durchqueren steht auf deiner Bucket List ganz weit oben? Dann habe ich hier genau das Richtige für dich, ohne dass du gleich eine aufwendige Alpen-Expedition starten musst. Der Teutoburger Wald bietet actionreiche Trails und eine wunderschöne Natur, flowige Abfahrten und knackige Anstiege. Er ist gut erreichbar und du bist niemals so weit draußen, dass du im Fall eines Defekts oder einer Planänderung in Schwierigkeiten gerätst. Kurzum: Der Teutoburger Wald ist perfekt geeignet, um in die Welt der Gebirgsüberquerungen einzutauchen. Alles, was du brauchst, ist dein Bike und ein langes Wochenende. Die passende Route zeige ich dir in dieser Collection: die TransTeuto in drei Etappen.

Der Teutoburger Wald ist eines der nördlichsten Mittelgebirge Deutschlands. Es erstreckt sich nördlich von Münster beim kleinen Örtchen Hörstel in einem schmalen, rund 105 Kilometer langen Band vorbei an Bielefeld in Richtung Südosten, wo das Gebirge bei Leopoldstal ins Eggegebirge übergeht. Der höchste Punkt liegt auf 446 Meter Höhe, was nicht viel klingt, im Vergleich zum tellerflachen Umland aber doch einiges an Höhenmetern bietet. Da es sich um einen schmalen Kamm handelt, machen Rundtouren im Teuto nicht so viel Sinn. Stattdessen ist das Gelände prädestiniert für eine Durchquerung. Rund 140 Kilometer lang ist die TransTeuto, die dich über schöne Waldwege und flowige Trails vorbei an uralten Burgen, bemerkenswerten Felsformationen, atemberaubenden Aussichtspunkten und durch gemütliche Ortschaften mit vielen Einkehrmöglichkeiten führt.

Auf dem Papier mag dieses kleine Mittelgebirge nicht besonders fordernd wirken. Tatsächlich ist das Gelände aber durchaus eine Herausforderung: Es geht ständig auf und ab, teilweise sogar richtig steil. Selbst als eingefleischter Mountainbiker kommst du hier also voll auf deine Kosten – am Ende sammelst du satte 3.210 Höhenmeter. Wie fordernd deine Tour tatsächlich wird, hast du selbst in der Hand: Du kannst die TransTeuto als echte Herausforderung nehmen und sie an einem Stück fahren. Oder du teilst sie in Etappen auf, ganz wie es dir passt. Diese drei Etappen hier taugen bestens für ein langes Wochenende und sind auch von weniger erfahrenen Bikern gut machbar. Ich habe sie so aufgeteilt, dass du unterwegs komfortable Unterkünfte findest, in denen du dich bestens erholen kannst.

Ich bin diese Route selber gefahren, und zwar mit dem Gravelbike. Zugegeben, das war manchmal ein bisschen sehr ruppig, aber es ging. Klar ist aber auch: Dich erwarten hier keine alpinen Trails. Ein leichtes Allmountainbike oder sogar ein Hardtail sind also völlig ausreichend für diese Tour. Übrigens habe ich die Tour in zwei Etappen erledigt. Ich habe in Bielefeld in einem „Ibis Budget“ übernachtet. Diese günstigen Hotels sind prima für Biker geeignet, weil man dort jederzeit einchecken kann und es ab 22 Uhr in der Regel niemanden mehr interessiert, was man alles mit auf sein Zimmer nimmt (Bikes zum Beispiel).

Da die TransTeuto eine One-Way-Etappenfahrt ist, macht die Anreise per Bahn besonders viel Sinn. Los geht’s in Hörstel. Der kleine Ort hat einen eigenen Bahnhof, von dem aus es nur wenige hundert Meter bis zum Start sind. Ich bin per Regionalexpress bis nach Rheine gefahren. Dann sind es noch etwa zehn Kilometer bis zum Start. Vom Ziel der Etappenfahrt ist es nicht weit bis zum Bahnhof in Leopoldstal. Hier hast du eine gute Verbindung nach Paderborn, von wo aus du problemlos nach Hause kommst.

Worauf wartest du noch? Schnapp dir dein Bike, genieße die Zeit und mach danach einen dicken Haken auf deiner Bucket List.